Julian Fickler

*1982 in Memmingen
studiert an der Kunstakademie Karlsruhe

Julian Fickler studiert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Helmut Dorner.
2009 Förderpreis des Cusanuswerkes, Bonn
Kunstraum: Morgenstrasse, Karlsruhe:
2010 five in a row #1; 2011 The Sun Smells Loud; 2012 Off Space #1: Borderlines.15 Positionen zur Zeichnung; 2012 Off Space #4:17×8
Galleri Christian Andersen, Kopenhagen: 2013 Against the Moon

Ficklers Ansatz hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Enttäuscht von der Statik klassischer Ölmalerei hat er eine malerische Technik entwickelt, die den künstlerischen Prozess dezidiert hervorhebt, den Raum für unerwartete Ergebnisse lässt und oftmals nur vage vom Künstler kontrolliert erscheinen.

Nachdem die Entscheidung für das jeweilige Bildformat steht, spannt Fickler zumeist stark abgenutzte Stoffe nass auf den Keilrahmen, die dann mit verdünnter Aquarellfarbe oder Pigmentmischungen bemalt werden. Im nassen Zustand entstehen so spiegelnde, polychrome Bildoberflächen von intensiver Farbigkeit. Im getrockneten Zustand verblassen die Farben und der Gesamteindruck der Leinwände verändert sich radikal – die Oberflächen erscheinen nun weich und tief, wobei teilweise Licht durch die Leinwände auf die hinter ihnen liegenden Wände fällt. So entsteht ein dynamisches Wahrnehmungs-verhältnis, da die Oberflächen, von unterschiedlichen Betrachterstandpunkten in den Blick genommen, deutlich verändert erscheinen.

Die Bilder Ficklers gewinnen in dem Spannungsverhältnis zwischen nassem und getrocknetem Zustand an Autonomie. Sie malen sich zumindest teilweise selbst und fordern den Betrachter als Gegenübergestellten auf, sie in ihrer komplexen Phänomenologie – ihrem so und nicht anders sein zu erschließen.

courtesy the artist, Galerie Konrad Fischer  Berlin und Düsseldorf