Ulrich Sack – Vita

  • 1953 geboren
  • 1977 Beginn eines Kunsterzieherstudiums an der HfbK Hamburg
  • 1979 – 1984 Bühnenarbeiter, Requisiteur und Regieassistent an den Hamburger Kammerspielen
  • seit 1984 Regieassistent bei Film- und Fernsehproduktionen; Stipendium der Rudolf – Lodders – Stiftung, Hamburg

Ausstellungen

  • 1985 mit Christiane Bernstiel im Stormarnhaus, Bad Oldesloe
  • 1988 mit H. Stielow im Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen
  • 1989 mit D. Brindel und B. Mace im Centre D’Art Contemporain Rouen, Frankreich
  • 1993 Kunsttreppe, Hamburg; Festival der Künste, Bad Gleichenberg, Österreich
  • 1994 Freie Akademie der Künste, Hamburg; Galerie Laik, Koblenz
  • 1997, 2001 mit C. Bernstiel in der Galerie Laik, Koblenz
  • 2002 Villa Ichon, Bremen
  • 2004 Finow, Berlin
  • seit 1999 jährliche Haus- und Atelierausstellungen in Tewel-Moor

Ausstellung

Ich spiele also: mit Strichen und Flecken auf Papier oder Leinwand; erforsche sie-, verstärke, variiere, wiederhole und übermale sie. Am Ende ergibt sich ein meist, „musikalisch“ ausgedrückt, polyphones Neben- und Durcheinander verschiedener Stimmen: mal führt die eine, dann eine andere, mitunter wird es lustvoll kakophon.

Es sind gefundene und ausgedachte Zeichen, Chiffren, die ich benutze, mit deren Hilfe ich mich äußere: „linkisch“, das heißt, einerseits, mit der „anderen“: der linken Hand; andererseits, den allgemein gültigen Regeln nicht folgend, Erwartungen widerstehend: auf „fremde“ Art und Weise.

Ein jedes Zeichen ist stets die implizierte und notwendige Reaktion auf das, was vorher war, und fordert und impliziert das jeweils nächste. Kein Strich bedeutet dabei mehr, als er tatsächlich ist; keiner dient der Illustration eines allgemein bekannten Begriffs (zum Beispiel: Baum) oder irgendeines anderen Gegenstandes.

Der Spieler will nicht Macht, er will Spiel, dies Ineinandergreifen von Zufall und Regel. Und Angesichts des Todesversprechens ist die einzig verläßliche Grundlage die Absurdität, und alle Spielzüge sind Gegenspielzüge, Spielzüge gegen den Tod.

Vor dem dunklen Horizont nimmt sich menschliche Kreativität als der zum Scheitern verurteilte Versuch aus, dem Tod die Stirn zu bieten und gleichzeitig dem Sinnlosen Sinn zu geben. Spiel ist der Entschluß, nicht länger einen Sinn zu suchen, sondern ihn zu entwerfen. So hat es Vilem Flusser formuliert.

Es ist auch der. halsbrecherische Versuch zu schweben: halb neben dem Abgrund und halb darüber – der Demiurg: ein Dädalus

Die Bilder, schließlich, sind allein die sichtbaren Ergebnisse dieses höchst subjektiven Unternehmens; unerläßlich als Belege, als Dokumente dieses andauernden Prozesses; das, was, sozusagen, „abfällt“ und: aus der Hand „weggeht“. Und, natürlich, zugleich die Einladung, hinzugucken, mitzudenken, nachzufühlen, ebenfalls dieses gelegentlich riskante Unterfangen zu wagen: selber, auf die jeweils eigene Weise, zu spielen.