Dieter Glasmacher – Vita
- 1940 in Krefeld-Uerdingen geboren
- 1955 Ausbildung als Patroneur und Musterzeichner
- 1958 Werkkunstschule Krefeld
- 1963 Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Prof. H. Thiemann und Prof. K. Bendixen
- 1969 Erstes Wallpainting Europas am Grünspan-Gebäude in Hamburg, Große Freiheit zusammen mit Werner Nöfer
- 1973 2. Preis des Internationalen Trickfilm-Festival in Guadalajara, Mexiko für den Film „Maria Martinez Lopez“
- 1977 Edwin-Scharff-Preis der Freien- und Hansestadt Hamburg
- 1980 Professur an der Fachhochschule für Grafik-Design in Düsseldorf
- 1989 Gastdozent an der Hochschule für Schöne Künste, Abidjan, Elfenbeinküste
- 1991 Gastprofessur an der Internationalen Akademie für Kunst und Gestaltung, Pentiment, Hamburg
- 1995 Professur an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft, Fachbereich Gestaltung, Hamburg
- 2003 Lebt und arbeitet in Hamburg und Neulandermoor
In seinen Arbeiten führt Dieter Glasmacher Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Ebenen zusammen: Erlebnisse, die er während seiner langen Studienreisen durch Afrika gemacht hat und auf seiner Segeltour in die Arktis, fließen genauso in seine Bilder ein, wie die Eindrücke aus seiner direkten norddeutschen Umgebung in Harnburg und an der Elbe. Prägend auf seine Bildwelt wirken außerdem Fernsehen, Kino, Werbung sowie Graffiti und andere Formen der Straßenkunst bis hin zu Krakeleien auf Pissoirwänden. Sein Hauptthema ist seine „Betroffenheit von aktueller gesellschaftlicher Unterdrückung und Deformation.“ (W. Brodersen / C. Mewes)
Ausstellung „Die Realität wird überbewertet“ 2006
Dass das „bunte Relief im Comic Layout“ zugleich ästhetisch vibriert und die künstlerisch wollende Kraft in den Arbeiten abzulesen ist, erhebt sie über Willkürakte. Schnittpunkte mit der Werbewelt und afrikanischen Trashkultur, mit kultischem Objekt-Fetischismus sowie symbolische Verankerungen überlieferter Wahrheiten drängen sich auf.
Die Assoziationen reichen von der Computer-Festplatte bis hin zum jüdischen Ritual des Laubhüttenfests. Glasmacher erwähnt den Reiz der Vereinzelung, den schon Meister Bertram nutzte, den man beim Zappen täglich ritualisiert und der in Glasmachers Werken die Welt- und Wohlstandsbehaglichkeit kippt. Über das „Aus-der-Substanz-leben“ wird neu debattiert. Und doch bleibt die Frage offen, ob die Wände wanken, wenn jemand eine ruhige Behausung sucht.